Wissenschaftlicher Beitrag zum Aufarbeitungsprozess des Forums Queeres Archiv München e.V.
Thema
Vorgehen
Nachdem auch im Forum Queeres Archiv München e.V. im Gefolge der bundesweit sichtbaren Aufarbeitungsbemühungen in institutionellen Kontexte eine zunehmende Sensibilisierung in Bezug auf mögliche Verstrickungen mit Pädosexuellen stattfand, eröffneten sich Konfliktlinien, die mit möglichen Versäumnisse und Unklarheiten hinsichtlich der Abgrenzung von solchen Personen oder Gruppen zu tun haben. In dem Forschungsvorhaben werden diese Konfliktlinien nachgezeichnet und analysiert. Dabei wird nach Hinweisen auf mögliche Verstrickungen des Queeren Archivs München e.V. mit pädosexuellen Personen und Positionen gesucht. Dies geschieht über zwei methodische Wege. Der erste besteht aus qualitativen Interviews mit (ehemaligen) Mitgliedern/Mitarbeiter*innen des Queeren Archivs München e.V. sowie mit Zeitzeug*innen, von denen Beiträge zur Klärung der erwähnten Verstrickungen zu erwarten sind. Darüber hinaus werden Expert*inneninterviews durchgeführt, um den Forschungsgegenstand inhaltlich und historisch zu kontextualisieren. Der zweite methodische Zugang erfolgt über die Analyse von Archivmaterial. Dabei wird – auch auf der Basis von Vorarbeiten der Archivmitarbeitenden – vor allem der Frage nachgegangen, ob Schriften, die Pädosexualität verharmlosen oder propagieren, im Archiv aufbewahrt werden. Das Vorhaben wird unter anderem in Empfehlungen zum Umgang mit solchen Materialien und zur weiteren Analyse möglicher Verstrickungen der queeren Szene in München mit pädosexuellen Personen und Positionen münden.
Eckdaten
Arbeitsschwerpunkt
Team
Helga Dill (Projektleitung), Franziska Behringer, Prof. Heiner Keupp, Charlotte Müller, Dr. Peter Caspari
Auftragsgeber
Forum Queeres Archiv München e.V.
Laufzeit
November 2023 – Dezember 2024