Pragdis – Präventiver Arbeits- und Gesundheitsschutz in diskontinuierlichen Erwerbsverläufen

Projektbeschreibung

Thema

Für die Zielgruppe der diskontinuierlich Beschäftigten bzw. Freelancer stellt der Betrieb zukünftig nicht mehr allein die entscheidenden Weichen für Prävention und Arbeitsschutz. Die Erosion des Normalarbeitsverhältnisses führt zu immer mehr diskontinuierlichen Beschäftigungsformen: Zeitarbeit, Alleinselbstständige, Jobnomaden. Dies führt zu einer Veränderung der bisherigen betrieblichen Präventionskultur. Prävention und Gesundheitsschutz werden (noch) stärker individualisiert. Überbetriebliche Präventionsnetzwerke und Selbsthilfe gewinnen an Bedeutung. Pragdis zielt auf die Entwicklung von Präventionsstrategien bei den Beschäftigten/Freelancern selbst und auf die Entwicklung von Unterstützungungspotenzialen in den Betrieben.

Pragdis ist ein Kooperationsprojekt mit der TU Dortmund und der LMU München.

Vorgehen

Auf der Basis einer schriftlichen Befragung von Beschäftigten in zwei Branchen (TU Dortmund) und qualitativen retrospektiven Intensivfallstudien bei Beschäftigten (LMU München) werden bestehende individuelle Präventionsstrategien und überbetriebliche Präventionsnetzwerke analysiert. Die verschiedenen Untersuchungsschritte münden in die Entwicklung individuumsbegleitender, betrieblicher und überbetrieblicher neuer Präventionskonzepte, die im engen Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis überprüft werden. Das Projekt wird begleitet von einem Expertenkreis aus Wissenschaft und Praxis, der im Rahmen einer formativen Evaluierung die Qualität der Projektarbeiten sichert.

Das IPP unterstützt als Kooperationspartner die LMU München bei der Anaylse überbetrieblicher Präventionsnetzwerke und derEntwicklung individueller Präventionsstrategien.

Eckdaten

Arbeitsschwerpunkt

Arbeit

Team

Prof. Heiner Keupp (Projektleitung), Helga Dill, Dr. Florian Straus

Auftraggeber

LMU München. PRAGDIS wird vor dem Hintergrund der Bekanntmachung des BMBF von Richtlinien zur Förderung von Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet Innovationsstrategien jenseits traditionellen Managements vom 02. März 2007 im Rahmen des BMBF-Forschungs- und Entwicklungsprogramms „Arbeiten – Lernen – Kompetenzen entwickeln. Innovationsfähigkeit in einer modernen Arbeitswelt“ (2007) durch das Bundesministerium für Forschung und Technologie und den Europäischen Sozialfond gefördert.

Veröffentlichungen

  • Helga Dill, Florian Straus: Entgrenzt statt entfremdet – Arbeit ohne Ende? Belastungen und Besonderheiten der diskontinuierlichen Arbeit in der Wissensökonomie aus der einer subjektorientierten Perspektive – Ergebnisse aus den qualitativen retrospektiven Fallstudien im Projekt Pragdis. Vortrag für die pragdis-Tagung „Das erschöpfte Selbst“ am 15. und 16. Januar 2009 in München
  • Helga Dill: Erschöpfung trotz Erfüllung. Diskontinuierliche Erwerbsverläufe in der Wissensökonomie – Belastungen und Ansatzpunkte für Gesundheitsförderung. Vortrag bei der Jahrestagung 2009 der GGFP “Gesundheitsförderung als Stärkung von Widerstandsressourcen – Für mehr soziale Gerechtigkeit“ am 19.-20.06.2009 in München.
  • Heiner Keupp: Das erschöpfte Selbst – Umgang mit psychischen Belastungen. Vortrag im Rahmen der pragdis-Tagung “Das erschöpfte Selbst” am 15./16. Januar 2009 in der Carl-Friedrich-von-Siemens-Stiftung in München.
  • Helga Dill, Florian Straus: Wenn das unternehmerische Selbst erschöpft ist… Das Projekt pragdis erforscht Belastungen und individuelle Präventionsstragien bei Freelancern und Beschäftigten im IT-Bereich. In: IT-Freelancer Magazin, Juni/Juli 2009, 6. Jahrgang, Heft 3/2009
  • Aachener Impuls: Präventionsforschung neu ausrichten – Innovationsfähigkeit stärken, verabschiedet am 22. und 23. Oktober 2009 in Aachen.

Publikationen

Cover der Publikation Erschöpfende Arbeit – erschöpfendes Leben

2011 . Vortrag . PDF

Helga Dill

Erschöpfende Arbeit – erschöpfendes Leben

Cover der Publikation Gesellschaftliches Leiden und/oder das Leiden an der Gesellschaft

2010 . Vortrag . PDF

Heiner Keupp

Gesellschaftliches Leiden und/oder das Leiden an der Gesellschaft